FORTH ist eine Compilersprache. Dadurch ist eine hohe Verarbeitungs-geschwindigkeit gegeben. Der Compiler verarbeitet jedoch nicht ein komplettes
Programm in einem Zug, sondern übersetzt dieses Wortweise, wodurch später jede Komponente eines Programms (jedes Wort) interaktiv aufrufbar bleibt.
Die Programmtestung ist dadurch einfach und übersichtlich. FORTH ist erweiterbar. Es gibt einen standardisierten Grundwortschatz, der durch anwendereigene
Wortdefinitionen erweitert werden kann, ja sogar erweitert werden muss, um überhaupt zu einem in FORTH geschriebenen Programm zu kommen. Die Programmentwicklung
geht vonstatten, indem das Kernvokabular durch weitere Wortdefinitionen ergänzt wird, die dann ihrerseits wieder in neue Wortdefinitionen eingebaut werden können.
Dies muss solange fortgesetzt werden, bis ein einziges FORTH-Wort die geschriebene Aufgabenstellungrealisiert. Hierdurch wird meist ein gut strukturiertes
Programm entstehen.
FORTH ist interaktiv. Der Benutzer des FORTH-System kann völlig ungezwungen im Dialog mit dem Computer neue Wortdefinitionen eingeben, testen, streichen,
wieder neu eingeben usw. Fast alle Sprachelemente (Worte) dürfen direkt von der Tastatur aus aufgerufen werden.
FORTH ist maschinennah. Dem Anwender wird nicht soviel Komfort geboten wie z.B. in BASIC oder FORTRAN. Er wird dafür aber durch eine besondere Flexibilität
entschädigt, die es gestattet, Probleme, die sich in anderen Sprachen nur schwer formulieren lassen, "im Spaziergang" zu lösen. Ohne Umwege lassen sich
zeitkritische Aufgaben im Maschinencode formulieren.
FORTH unterstützt wirkungsvoll die strukturierte Programmierung, indem es nur solche Programmstrukturen erlaubt, die damit im Einklang stehen. Einen GOTO-Befehl
gibt es nicht, er ist auch nicht nötig. |